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WALLIS | Reggae-Song «Who Me A Beg» von Gabriella In-Albon regt zum Nachdenken an

Karibische Klänge mit Tiefgang

Mit «Who Me A Beg» macht die Oberwalliser Musikerin Gabriella In-Albon auf die enorm hohe Tötungsrate in Jamaika aufmerksam. Ein Gespräch über den jamaikanischen Alltag, den Bezug zum Wallis und die Band G-INA. Zora Sereina Matter 11.07.2020, 15:34 Uhr 

Weisse Sandstrände gesäumt von Palmen, entspannte Reggae-Klänge und Einheimische mit Dreadlocks – solch ein Bild taucht vor dem inneren Auge vieler auf, ist von der Karibik-Insel Jamaika die Rede. Dieser paradisische Traum wird jedoch getrübt, befasst man sich etwas genauer mit dem Inselstaat. Der Grund: Die beträchtliche Tötungsrate, die seit 2009 zu den höchsten der Welt zählt. Eine Problematik, mit der sich die Oberwalliserin Gabriella In-Albon in ihrem neuen Song «Who Me A Beg» auseinandersetzt.

«Der Track soll nicht anklagend sein. Es ist vielmehr ein Gebet für die ermordeten Musiker.»
-Gabriella In-Albon, Musikerin G-INA

Während zwei Jahren lebte die gebürtige Visperin auf der Insel und holte sich dort Inspiration. «Ich habe in Jamaika viele Texte geschrieben, anstatt ein Tagebuch zu verfassen», erinnert sich die Musikerin. Die harte Konfrontation mit den sogenannten «Assasination Rate» gehörte damals zu ihrem Alltag. Denn über diese werden die Jamaikaner tagtäglich im Radio informiert: Im selben Atemzug wie Berichte über Politik, Sport und Verkehr hören die Inselbewohner von den Ermordungen zahlreicher Mitmenschen. Nebst Anwälten, Geschäftsmänner und Gerichtszeugen zählen diesbezüglich auch Musiker zu den Opfern, klärt In-Albon auf.

Gabriella In-Albon (Vocals / Bass) – Patrick Abt (Guitar)

Ein Multitalent: Ob als Sängerin, am Bass oder als Tänzerin – Gabriella In-Albons Leidenschaften sind vielseitig. Quelle: Philipp Bortis

Eine stolze Insel

Nachdem andere jamaikanische Künstler diverse Lieder rund um diese Thematik komponierten, hat nun auch sie sich musikalisch dazu geäussert: Als die Coronakrise Vieles zum Stillstand brachte, nutzte In-Albon die Zeit für eine Solo-Produktion in Kooperation mit dem Produzenten Umberto Echo. Das Resultat lässt sich hören. Mit «Who Me A Beg» will sie jedoch nicht anklagen. Vielmehr sei es ein Art Weckruf im Sinne von: «Bitte hört auf».

Oli Hartung (Guitar) – Urs Zimmermann (Drums) – Gabriella In-Albon (Vocals / Bass) – Patrick Abt (Guitar)

G-INA in Aktion: So ähnlich wird es am 08. Oktober im Zeughaus in Brig aussehen. Quelle: zvg

Daher stosse ihr Song bei den Jamaikanern auch auf Verständnis, wie In-Albon sagt. Zudem habe sie schon damals immer den grundsätzlichen Respekt geschätzt, der einem auf der Insel begegne, wenn man sich künstlerische betätigt. In der Schweiz müsse man sich hingegen manchmal dafür erklären. Aber: «Das Wallis weist gewisse Parallelen mit Jamaika auf. Es ist auch eine Art Insel. Eine stolze.» Diese Einschätzung teilt der Oberwalliser Gitarrist Oli Hartung mit Blick auf In-Albons Erzählungen. 

Gemeinsam mit ihr und Urs Zimmermann hat er sich vor rund einem Jahr der Band G-INA angeschlossen. «Gaby hat mich im April 2019 angefragt, ob ich Lust hätte, für ein paar ihrer Songs Gitarre zu spielen. Wir sind schon lange befreundet, also war ich natürlich dabei», blickt Oli Hartung zurück. Dann entwickelte sich alles schnell: Im Mai wurde geprobt, im Juni gings ins Studio und im August folgten bereits die ersten Live-Auftritte.

Gabriella In-Albon und Oli Hartung im Gespräch mit rro.

Dabei zeichnet sich die Band durch eine breite musikalische Vielfalt aus. Natürlich sei sie aufgrund ihrer Zeit in Jamaika von Reggae, Dancehall und Dub geprägt, erklärt In-Albon. «Mir gefällt aber auch Rock, Jazz, Soul und Funk. Es gibt fast nichts, was mir nicht gefällt». Ausser vielleicht Marschmusik. «Zwar, die traurigen Märsche gefallen mir sogar da», fügt sie schmunzelnd an.

Am 31. Juli veröffentlicht G-INA ihre EP und am 08. Oktober sorgt die Band im Zeughaus in Brig für gute Stimmung. «Die Musik wird auf jeden Fall gut tanzbar sein und es wird sicher ein super Abend», blickt Hartung in die Zukunft. Eine Band auf Erfolgskurs.

In ihrem kürzlich gedrehten Video in der Reithalle in Bern zeigt die Band G-INA ihr musikalisches Können.
Gabriella In-Albon und Oli Hartung im Gespräch mit rro – Teil 1
Karibische Klänge mit Tiefgang